Die Speicherstadt und Hafencity lassen sich gut zu Fuß erkunden. Ich empfehle zwei Ausgangspunkte für einen Spaziergang durch die Speicherstadt: die U-Bahn Station Baumwall und die Deichtorhallen.
Selbst als Hamburger bin ich hier häufig unterwegs, denn dieses Viertel verändert sich noch immer stetig. Meist starte ich bei den Deichtorhallen, dementsprechend ist die Wegeschreibung von dort aus.
Die Deichtorhallen gefallen mir immer wieder extrem gut. Es ist eines der größten Ausstellungshäuser für Fotografie in Europa. Von außen vielleicht unscheinbar, beeindruckt innen die Stahlkonstruktion, die in den Jahren 1911 bis 1913 errichtet wurde. Meine Begleitungen müssen jedes Mal wieder meine selben Sprüche ertragen, aber für eine Sofa Ausstellung wäre dies auch ein guter Ort! Wer ein Interesse für Fotografie hat, sollte die Chance für einen Besuch unbedingt nutzen. Überhaupt ist die Hafen City ein guter Ort für Fotografen, denn Motive sind genügend vorhanden.
Kleiner Tipp: Wer häufiger zu Besuch in Hamburg ist, sollte überlegen, ob sich eine Eintrittskarte für die Kunstmeile Hamburg lohnt. Gültig ist sie für fünf Museen (Museum für Kunst und Gewerbe, Bucerius Kunst Forum, Deichtorhallen Hamburg, Hamburger Kunsthalle, Kunstverein Hamburg) und 12 Monate. Sie bietet eine echte Ersparnis.
Wer die Deichtorhallen verlässt geht links über den Parkplatz, Richtung Spiegel Gebäude auf die Oberbaumbrücke und wechselt auf die andere Straßenseite. Dann geht es rechts runter auf die Poggenmühlen-Brücke. Hier passiert eigentlich nichts Besonderes, aber von hier gibt es den wahrscheinlich besten Blick in die Speicherstadt. Dieser Ort ist fast jedem Fotografen bekannt, wie auf den nächsten Fotos zu sehen, auch uns.
Wir gehen dann wieder zurück zum Brooktorkai, über die Ampel vor dem Spiegelgebäude und auf dieser Straßenseite rechhts bis zur Shanghaiallee. Dort einmal links und die nächste gleich wieder rechts, in die Koreastraße. Das erste Haus auf der rechten Seite gehört wahrscheinlich zu den attraktivsten in der gesamten Hafencity. In direkter Nachbarschaft befindet sich das Maritime Museum. Einfach mal die Elbarkaden (vor der Brücke links) längs schlendern und vielleicht entdeckt man ja die ein oder andere Lokalität, um einen Kaffee zu trinken. Ich bevorzuge den Platz direkt vor dem Museum. Dort hat man einen tollen Überblick und sieht ständig Menschen an einem vorbeiziehen. Von dort aus sind auch die neuartigen Windkrafträder zu sehen. Diese befinden sind auf dem Dach des Gebäudes, in dem Greenpeace das Büro hat.
Nach der kleinen Pause geht es über die Busanbrücke und Osakaallee zum Überseeboulevard. Hier haben sich einige Geschäfte und Restaurants angesiedelt. Wer an einem Sonntag kommt, kann Glück haben, das die Läden geöffnet sind. Beim Überseeboulevard muss man sich entscheiden: links oder rechts. Wenn ich eben noch keine Kaffeepause eingelegt hätte, würde ich mich für rechts entscheiden. Am Ende des Überseeboulevards gibt es die Möglichkeit schnell und günstig italienisch zu essen. Kein Restaurant, eher ein Bistro, aber für einen kleinen Mittagstisch absolut ausreichend.
Nach dem kleinen Mittagssnack gehen wir Richtung „Bei St.Annen“. Wenn man an der alten Zollstation (vor der Brücke) rechts abbiegt, dann kommt man direkt zum Deutschen Zollmuseum. Für Kinder und Erwachsene absolut sehenswert.
Um einen besseren Eindruck von der Speicherstadt zu bekommen, muss man sich etwas von ihr entfernen. Aus dem Deutschen Zollmuseum kommend links und gleich wieder rechts über die Brücke „Bei St.Annen“. Hinter der Brücke links auf dem Fußweg am Zollkanal abbiegen und dann bis zur Fußgängerbrücke. Von hier aus bekommt man einen guten Eindruck von der Größe der alten Speicher und die Nähe zur Hamburger Innenstadt. Ich gehe immer gerne bis zum Kibbelsteg. Dieser führt wieder mitten hinein in die Speicherstadt. Jetzt muss man nichts weiter beachten, als geradeaus zu laufen und sich links und rechts die schöne „Kulisse“ anzusehen.
Kurz vor der Straße „Am Sandtorkai“ (vierspurig und nicht zu verfehlen), liegt im rechten Erdgeschoss eines Speichers die „Markthalle“. Hier sind viele kleine Bistros, die alle Mittagstisch anbieten. Zwischen 11.30 und 12.45 ist der größte Andrang.
Über die Magellan-Terrassen gehe ich immer bis zur Elbe. In diesem Gebiet und rechts davon sind viele Restaurants und Cafes. An einem Wochenende lebt dieser Teil der Hafencity richtig, besonders bei gutem Wetter. Am Kai befindet sich das Hamburg Cruise Center. Hier legen viele Kreuzfahrtschiffe an und wenn die Queen Mary kommt, herrscht hier Jahrmarktatmosphäre. Wenig Menschen bevorzugen dann das Sofa zu Hause, sondern träumen von fernen Reisen.
Wenn wir hier alles gesehen haben drehen wir um und gehen ein Stück denselben Weg (auf der Straße Großer GraßbrooK) zurück. Ein Stück am Wasser laufen muss in Hamburg schon drin sein. Einfach die Marco Polo Terrassen hinuntergehen und den Dalmannkai folgen. Verlaufen ist hier eher schwierig, denn am Ende wartet die Elbphilharmonie. Gerne verkneife ich mir hier jeglichen Kommentar.
Es kommt einem schon etwas vor wie Schlangenlinien laufen, aber in der Speicherstadt und Hafencity muss man um jede Ecke schauen, nur so bekommt man einen guten Eindruck.
Da wir ja jetzt schon wieder einige Zeit unterwegs sind gehe ich immer rechts auf „Am Kaiserkai“. Zu beachten ist dann die linke Straßenseite. Wer gerne eine Kleinigkeit (Salat, Suppe, Wiener Schnitzel) essen möchte oder ein Stück Kuchen, findet dort ein nettes kleines Restaurant im österreichischen Stil. Ein paar Meter weiter ist ein guter Ort um eine Tasse Tee zu trinken. Je nach Lust und Laune sind dies meine Lieblingsplätze in diesem Teil der HafenCity. Im Übrigen schmecken zum Tee auch Sandwiches und als Vorbereitung auf das Abendessen auch gerne schon einmal ein Glas Weißwein.
Normalerweise würde ich diese Tour jetzt für beendet erklären, dann hätte ich allerdings zwei interessante Orte nicht erwähnt. Den Traditionsschiffhafen und die große Modelleisenbahnausstellung. Zu dieser muss ich allerdings nicht viel sagen, denn viele Kunden von uns fahren nur deswegen in die Speicherstadt.
In der Speicherstadt und Hafencity lässt sich ein ganzer Tag verbringen, mit der ganzen Familie. Die Freizeitangebote sind so vielfältig, dass für jede Vorliebe etwas dabei ist. Für Männer und Frauen, Kinder und Eltern, Jung und Alt.
Ich habe nicht alle Museen und Angebote aufgeführt, sondern möchte einfach nur meine Lieblingsorte vorstellen. Bei einer Reise finde ich es immer gut, eine ungefähre Idee zu bekommen, was mich erwartet und dann selber auf Entdeckungstour zu gehen.
Dies ist mein erster Tipp für eine Reise nach Hamburg. Viel Spaß beim Entdecken!
Marcus Hermanowski
P.S. Die Karte dient nur der Orientierung und ist nicht maßstabsgetreu. Wer gut zu Fuß unterwegs ist, braucht für die rote Strecke ungefähr 2,5 Stunden, ohne Museen. Hier als PDF – Infoblatt.